Togo

Togo

Nachdem ich meinen ersten Monat meiner langen Ferien in der Schweiz im Schnee verbracht habe, habe ich jetzt die Hitze und das einfach Leben in Togo in Westafrika für drei Wochen genossen.

Die meiste Zeit habe ich in der Hauptstadt Lomé verbracht und von hier einige Ausflüge ausserhalb von Lomé unternommen. Mein Gastgeber und seine Familie haben mir viele spannende Sachen gezeigt und mit mir vieles unternommen.

Der Besuch von verschiedenen Schulen waren für mich sehr eindrücklich. Die Schulklassen sind riesig (50 – 75 Kinder) und die Kinder müssen teilweise die Schulbank und das Schulbuch zu dritt teilen. An vielen Schulen gibt’s kein Wasser und wenn es regnet, kann je nach dem nicht unterrichtet werden, da das Dach undicht ist und es reinregnet. Es hat mich sehr gefreut zu sehen, dass es an einer der besuchten Schule eine Klasse für gehörlose Kinder gibt. Der Lehrer ist ebenfalls gehörlos und die Schulleitung hat das Alphabet der Gebärdensprache gelernt, damit sie sich mit ihnen verständigen können. Obwohl in Togo jedes Kind schulpflichtig ist, kann noch lange nicht jedes Kind zur Schule, da die Eltern das Schulgeld nicht finanzieren können. In der einer Schule wurde dank Spenden einen Brunnen und fliessendes Wasser installiert. Da dies nicht selbstverständlich ist und viele kleine Dinge sehr wertvoll sein können, müssen die Wasserhähne abgeschlossen werden, wenn die Kinder nicht mehr in der Schule sind, damit diese nicht geklaut werden. In einer der besuchten Schulen wurde sogar die Türe geklaut. Schon ziemlich schade, dass man in Not alles irgendwie zu Geld machen muss. Wenn die Fussballmannschaft der Schule jedoch 1:0 gewinnt, dann sind alle diese Sorgen vergessen und die ganze Schule singt und tanzt und feiert den Sieg, da spielt es auch keine Rolle, dass die Schulleitung und Lehrer mit der Organisation, welche für die Wasserspende verantwortlich ist, gerade eine Sitzung auf dem Schulhof im Schatten unter einem Baum abhalten. Das ich als Yowo (Weisse) mitten drinsitze und an dieser Sitzung teilnehme, scheint die Kinder noch weniger zu stören. Obwohl ich mit meinem eher nicht so gutem französisch nicht ganz alles verstanden habe, war die Sitzung für mich sehr interessant. Das Protokoll, die Notizen, die Buchhaltung usw. wurde alles in Heften und Papier festgehalten. Das bin ich mir nicht gewohnt, denn Laptop und Beamer gehörten bei meiner Arbeit zur Standardausrüstung bei fast jeder Sitzung.

Yowo, Yowo, Bonsoir! Haben mir die Kinder oft zu gerufen. Für viele von ihnen war ich wohl etwas Besonderes, da man als weisse Person doch eher eine Seltenheit in Togo ist und viele von ihnen noch nie oder noch nicht oft eine weisse Person gesehen oder getroffen haben. Sie haben mir dann zugewinkt und wenn ich ihnen zurückgewinkt habe, haben wir zusammen gelacht. Kleine Dinge, welche mir in diesen drei Wochen viel Freude bereitet haben.

Ich durfte das afrikanische Leben und Kultur bei verschiedenen Anlässen miterleben. Ich war auf eine Verlobungsfeier, eine Gedenkfeier und einem Personalfest einer Bank eingeladen, durfte eine Tanzvorführung besuchen, selber das Tanzbein schwingen und versuchen meinen Hintern genau so gut wie die Afrikaner im Rhythmus zu bewegen. Naja, Übung macht den Meister, da ist bei mir noch Steigerungspotenzial vorhanden;-).

Nicht zu vergessen gilt das gute Essen, welches man meistens mit den Händen ist. Nach einiger Zeit hatte ich dann auch die Essenstechnik herausgefunden und das Essen mit den Händen machte mir Spass. Auch hier gilt, Übung macht den Meister…

Viele Dinge, welche bei uns in der Schweiz als selbstverständlich gelten, sind es hier nicht. Einfach den Wasserhahn aufdrehen und schon kommt Wasser raus, den Lichtschalter drücken und schon ist die ganze Wohnung beleuchtet, die Strassenlampen beleuchten fast jede einzelne Strasse und Gasse, in die ÖV oder das Auto steigen und los geht’s auf den geteerten Strassen und dem gut ausgebauten Bahnnetz, den Schulsack packen und in die Schule gehen mit eigenem Schreibzeug und Schulbücher, dies sind nur einige Beispiele, welche hier nicht als selbstverständlich gelten.

Es waren einmal eine andere Art von Ferien, welche mir jedoch lange in Erinnerung bleiben werden.

 

After enjoying the winter in Switzerland I flew to Togo in Westafrica where I enjoyed three great weeks. Most of the time I spent in Lomé the capital of Togo.

My host and his family showed me around and gave me the chance to see the African life from a different side as if I would just have travelled around.

I was invited to an engagment party, a commemoration, an employees party of a bank, dinners and lunches and much more. 

I got the chance to visit different schools. It was not a surprise but still kind of shocking that three kids have to share their bench and sometimes even their school books. Between 50 and 75 children are in one class and have one teacher. Most of the schools do not even have running water or roofs which keep the water outside when it rains. In Togo every child should go to school but unfortunately not all parents can effort to pay the schooling fees and the children have to stay at home and help their parents with their work.

 

As a white person (Yowo) you can not really hide, espacially from the kids as they are calling Yowa Yowa, Bonsoir! when ever they see me. We are waving each other and then the children and I are smiling. These smiles were just little gifts which made my stay in Togo just great.

 

So many things which are just normal in Switzerland are here a challenge. Running water, electricity, lights in all streets, having a job after university or go to school are just a few I would like to mention.

 

I really had a great time and I will take a lot of unforgetable memories back home.

 

 

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